Drittes Set
Yes, I am completely happy today.
Ich bin in der Sprache beheimatet, weil verloren in der Welt.
»Ich bin also die Einzige, die Kaffee will und ihr wollt jetzt alle lieber Tee, den habe ich allerdings nur offenen da. Luisa, welchen willst du?«
»Das ist mir egal.«
»Und du Marie?«
»Mir auch!«
»Ute?«
»Mir wäre jetzt Schwarztee am liebsten. Nach dem Essen fühle ich mich immer so müde!«
»Schwarztee geht bei mir nicht, sonst liege ich die ganze Nacht wach!«
»Ich könnte auch einen Rooibusch machen?«
»Der schmeckt mir nicht. Ich kann diesen Vanillegeschmack nicht ausstehen!«
»Dann trinke ich halt beim Schwarztee mit!«
»Blödsinn! Ich mache einfach eine Kanne Rooibusch und eine Kanne Schwarztee.«
»Das ist doch absurd. Ich trink beim Rooibusch mit!«
»Aber der schmeckt dir doch nicht!«
»Ich werde es überleben.«
»Und du Marie, welchen Tee möchtest du? Ich habe auch noch den Blütenzauber da, den du mir mal geschenkt hast!«
»Ich wäre für den Blütenzauber!«
»Also mache ich drei Kannen! Für jede von euch eine. Das würde sich genau aufgehen, ich habe genau drei Kannen da.«
»Das ist doch totaler Quatsch! Ich vertrage halt nur den Schwarztee nicht. Sonst lieg ich wirklich die ganze Nacht wach. Das ist bei mir einfach so. Dagegen kann ich nichts machen.«
»Du brauchst nicht wach zu liegen. Jede bekommt einfach ihre Kanne und schon ist das Problem gelöst.«
»Mach doch einfach nur den Blütenzauber, der ist doch für alle okay. Oder etwa nicht?«
»Ja.«
»Ja.«
»Echt jetzt?«
»Ja, klar.«
Zwei Jungs ungefähr fünf Jahre alt.
»Zu deinem Geburtstag töte ich dich und dann esse ich alle Süßigkeiten alleine auf.«
»Und danach töte ich dich und schneide dir alle Süßigkeiten wieder heraus.«
Die Tage die so sind, als hätten sie Vertriebswirtschaft studiert.
Es ist Winter. Der Himmel ist grau. Marie steht im Freien. Sie weiß nicht, wie groß sie ist, auch nicht, wie alt sie ist. Ihr ist kalt. Weit und breit ist kein Schutzraum in Sicht. Kein Haus. Keine Scheune. Bis zum Horizont nur diese endlos gleichförmige Landschaft. Es beginnt zu schneien. Die Flocken fallen leise, sanft, haben etwas friedliches an sich. Nicht aber die Kälte. Die Kälte bricht auf sie ein. Marie steht ihr zur Verfügung. Muss. Die Flocken fallen schneller. Der Boden wird weißer und weißer und in der Landschaft wird es stiller und stiller. Marie kann die Last ahnen, die auf ihr landen wird. Marie bemerkt, dass sie denken kann. Sie könnte sich jetzt also etwas ausdenken. Ihr fällt aber nichts Bewegendes ein. Marie wird weiter eingeschneit. Die Flocken fallen noch dichter. Ganz engmaschig. Marie sieht nichts mehr. Die Flocken hindern ihren Blick. Bald wird der Schnee mich erdrückt haben, denkt Marie, und: ich möchte aufwachen. Jetzt.
Oliver und Mona trinken beide Grog. Beiden ist kalt. Beide stellen fest: Küssen wärmt sie schneller.
Gaumatös sein.
»Ich habe gestern einen tollen Mann kennengelernt.«
»Und – ist er blond?«
»Noch nicht!«
Meine Ideale und ihre Entwerter.