Ich # 38
Es gibt Kriterien, die ich blöd finde. Zum Beispiel: stabil sein.
Die Liste mit der Aufzählung, was die richtige Arbeit für mich sein könnte, ist noch kürzer wie früher.
Irgendwo schmilzt Speiseeis auf einer Zunge, irgendwo fallen abgeschnittene Haare zu Boden, irgendwo schieben sich Wolken vor die Sonne und irgendwo bohrt sich der Stachel eines Insekts in menschliche Haut und ich halte die Luft an, um den Lauf der Dinge aufzuhalten.
Was ich schon kenne Nr. 9: Ich wache auf und mir graut vor mir. Das ist ganz praktisch, dann habe ich gleich einen Grund liegenzubleiben.
B. macht mich wütend. Ich lasse ihn vor meinen Augen ergrauen. Als erstes sein Kopfhaar, dann sein Brusthaar, dann sein Schamhaar, dann seine Haut. Ich mache solange weiter, bis er nicht mehr anziehend ist für Fortpflanzungszwecke. Nicht einmal mehr für mich.
Eine Tasche braucht ein Verhältnis. Sie kann sich nicht alleine halten. Auch ich brauche Verhältnisse, um mich halten zu können.
Gestern habe ich mich gefragt, was ich in Berlin Moabit für einen Sinn mache. Heute frage ich mich das auch noch.
Ich wäre froh, wenn ich im Flugzeug im Sitzen einschlafen könnte, weil das hieße, dass ich gelernt habe, wie ich die Umwelt aus meinem Beobachtungszwang entlassen kann.
Heute bin ich einem Gefühl begegnet, das meinen Gesichtsausdruck vollständig entgleisen hat lassen.